Das Immunsystem stärken, Wohlbefinden steigern, neue Kraft im Leben finden – ein achtsames Waldbad ist mehr, als nur ein Waldspaziergang. Wer im Wald badet, taucht ein in die magische Energie des Waldes und öffnet seine Sinne – bewusstes Sehen, Riechen, Hören und Fühlen stehen im Mittelpunkt eines Waldbades.
Waldbaden – was bedeutet es
Waldbaden ist das meditative „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“ – eine echte Parallelwelt zu unserem stressigen Alltag. „Wald“ kann zu einer spannenden Erlebnisreise werden, immer wieder und zu jeder Jahreszeit aufs Neue: Die Schattenspiele zwischen den Bäumen beobachten, die Farbnuancen der Blätter wahrnehmen, das Zwitschern der Vögel oder das Plätschern eines Baches hören, die frische Luft oder die raue Rinde der Bäume fühlen, den wohltuenden Duft von Fichten, Moos und Pilzen riechen… Der Wald ist ein heilender und heiliger Ort voller Geborgenheit und Magie, den es zu entdecken lohnt.
Das Waldbaden kommt als Trend ursprünglich aus Japan und gilt bei uns immer noch als Insider-Tipp. Das „Shinrin Yoku“ – so die japanische Original-Bezeichnung – gilt in Japan als eine Therapieform für gestresste Grosstädter, bei der die Atmosphäre des Waldes geradezu inhaliert wird. Bereits seit 1982 werden in Japan in rund 60 „Heilwäldern“ spezielle Waldführungen angeboten, die die Sinne öffnen. Jahr für Jahr nutzen hier circa 100 000 Menschen den Wald als Kur und als Gesundheitsvorsorge. Heute ist die Waldmedizin durch zahlreiche Studien wissenschaftlich bestätigt und die Wirkung des Waldes auf unsere Seele, unseren Geist und das körpereigene Abwehrsystem eindeutig belegt. Und wer kennt es nicht: Ein längerer Aufenthalt im Wald macht etwas mit uns, man fühlt sich anschliessend frischer, ruhiger, friedlicher, entspannter und energievoller. Der Grund dafür: Auch wir sind ein Teil der Natur mit einer tief verankerten Waldliebe.
So funktioniert Waldbaden
Waldbaden ist denkbar einfach: Man sitzt still oder schlendert sehr sehr langsam durch den Wald und nimmt dabei alles um sich herum bewusst und achtsam wahr. Vor allem das Riechen ist dabei essentiell, da die ätherischen Öle, die die Bäume absorbieren, eingeatmet werden und das Immunsystem stärken. Ob beim langsamem Gehen oder beim Verweilen unter einem alten Baum – der Wald ist ein Ort der Ruhe, ein idyllischen Zufluchts- und Sehnsuchtsort, der dazu einlädt, zu spüren, zu hören, zu schauen, zu riechen, zu schmecken – und dankbar zu sein, für die harmonisierende und heilsame Schönheit der Natur Und: Die Wiederentdeckung des Waldes ist immer sofort machbar – egal ob es regnet oder ob die Sonne scheint.
Waldbaden – tut so gut
Wer sich auf die Sinnlichkeit und Mystik des Waldes ehrlich einlässt und mit allen Sinnen wahrnimmt, findet zu sich selbst zurück, spürt wieder seine eigene Mitte. Die fast hypnotische Erfahrung der heilenden Ressourcen bringt uns zu unseren Wurzeln zurück, lässt unser Herz erstrahlen und den Geist fliessen. Nur das Hier und Jetzt zählt – intensiver geht Leben nicht. Regelmäßiges Waldbaden ist als eine effiziente Prävention vor allem bei Stress, bei Herz-Kreislaufbeschwerden oder Krebserkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen. Medizinische Studien haben ebenfalls gezeigt: Wer sich häufig im Wald aufhält, benötigt beispielsweise weniger Schmerzmittel, hat seltener Kopfschmerzen und neigt seltener zu Depressionen.
Fazit: Das Waldbaden macht lebendiger und gesünder – und es ist für jeden geeignet. So kann jeder jederzeit von der Kraft des Waldes profitieren. Übrigens: In vielen prädikatisierten Kneippheilbädern und -kurorten werden bereits spezielle Therapien des Waldbadens angeboten. Dort kann man nicht nur auf zahlreichen, gut ausgeschilderten Kneipp-Wald-Wanderwegen das Waldbaden ideal testen sondern auch begleitende Therapieangebote buchen.
Eva Tesar hat in Göttingen Philologie studiert. Seit über 20 Jahren arbeitet sie als selbständige Journalistin und PR-Expertin für Tourismus, Hotellerie, Gesundheit, Gourmet und Lifestyle. Eva Tesar lebt in Hamburg-Rotherbaum und arbeitet auch als Kommunikationscoach.