Regelschmerzen was tun? Hausmittel, Menstruation Schmerzen lindern

Wenn der Schmerz zum monatlichen Begleiter wird

Der medizinische Fachbegriff lautet Dysmenorrhoe. Was sperrig klingt, bedeutet für viele Frauen jeden Monat das gleiche Leid: kurz vor und während der Blutung treten Schmerzen auf, die so stark sein können, dass man sich kaum mehr bewegen kann. Wer nicht immer zu Schmerzmitteln greifen möchte, kann mithilfe von Kneipp Linderung finden.

Regelschmerzen sind weit verbreitet. Auch wenn die Zahlen schwer zu erfassen sind, wird davon ausgegangen, dass bis zu 60 oder 80 Prozent der Mädchen unter 20 Jahren daran leiden. Bei älteren Frauen sind es schätzungsweise zwischen 30 und 50 Prozent. Sie sind betroffen von schweren Bauchkrämpfen und Schmerzen, die in den Rücken und die Beine ausstrahlen. Manchmal kommen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall dazu.

Beeinträchtigt im Alltag
In Spanien steht darum die Idee im Raum, dass Betroffene künftig drei zusätzliche bezahlte Krankheitstage im Monat beanspruchen können. Das kann man sinnvoll finden oder nicht. Sicher ist, dass jede Frau, die selbst an heftigen Regelschmerzen leidet, weiß, welche Einschränkungen damit im Alltag verbunden sind. Und das mitunter alle 28 Tage.

Für viele sind Schmerzmittel der einzige Weg, um einigermaßen durch den Tag zu kommen. Bei manchen helfen auch die nichts.

Ätherische Öle, Wärme und Massagen
Es gibt aber auch natürliche Mittel, um die Schmerzen zu bekämpfen. Am besten probieren Sie einfach aus, was Ihnen hilft.

  • Der warme Heublumensack gehört zu den klassischen Kneipp’schen Anwendungen. Bei Regelschmerzen wird er auf den Bauch oder auf die Nieren gelegt. Bei Heuschnupfen empfiehlt sich allerdings, auf andere Mittel zurückzugreifen.
  • Ein warmes Bad kann Wunder wirken, denn es hilft nicht nur gegen die Schmerzen, sondern macht es auch leichter, sich zu entspannen. Als Badezusatz haben sich Kamille, Melisse oder Schafgarbe bewährt.
  • Üblicherweise denkt man bei der Behandlung von Bauchkrämpfen an Wärme. Einen Versuch wert ist aber auch die kalte Bauchwaschung. Mit einem Lappen, der mehrmals in kaltes Wasser getaucht wird, reiben Sie dabei rund 30 Mal kreisförmig den Bauch. Danach gönnen Sie sich am besten ein bisschen Ruhe im warmen Bett.
  • Auch ätherische Öle können krampflösend und wohltuend gegen Schmerzen sein. Sie sind als Duftöl oder auch für eine leichte Bauchmassage einsetzbar. Wählen Sie dafür beispielsweise Lavendel, Majoran oder Melisse. Für eine Massage vermischen Sie wenige Tropfen mit einem anderen Öl (z.B. Olivenöl) und massieren den Bauch mit leichten Bewegungen in Kreisen, in Form einer Acht oder von rechts nach links. Spüren Sie für sich, was am besten tut.
  • Bei Tee gibt es verschiedene Möglichkeiten. Fenchel und Pfefferminze eignen sich gut. Vorbeugend können Sie auch eine Kur ausprobieren: Für die Mischung kommen beispielsweise Frauenmantel, Schafgarbe, Goldmelisse, Johanniskraut, Ringelblume, Kamille und Taubnessel in Frage. Trinken Sie während drei Wochen jeden Tag eine Tasse davon.
  • Die traditionelle chinesische Medizin setzt bei Regelschmerzen auf Akupressur. Dafür massieren Sie eine Handbreit unterhalb des Nabels mit den Fingern den Bauch und jeweils rechts und links zwei Fingerbreit über dem Schambein den Unterleib. Ein weiteres krampflösendes Mittel ist zudem Ingwer, der frisch gerieben oder zerstoßen als Getränk oder Gewürz verwendet werden kann.
  • Wichtig ist vor allem auch, alles aus dem Leben zu verbannen, was in irgendeiner Form für Stress sorgt. Entspannungsübungen, autogenes Training oder Yoga können dabei helfen.
  • Und selbst wenn Sie sich in diesen Tagen am liebsten nur unter der Bettdecke verkriechen möchten – Bewegung kurbelt die Durchblutung der Gebärmutter an und lindert dadurch ebenfalls die Schmerzen. Übertreiben sollten Sie es keineswegs, aber leichte sportliche Aktivitäten oder zumindest Spaziergänge können hilfreich sein.

Endometriose führt zu plötzlichen Schmerzen
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen primären und sekundären Regelschmerzen. Setzen die Schmerzen bereits früh, also praktisch ab der ersten Menstruation ein, spricht man von primärer Dysmenorrhoe. Manchmal gehen sie im Laufe der Zeit wieder weg oder werden zumindest schwächer, manchmal begleiten sie die Betroffenen aber auch bis zu den Wechseljahren. Sekundäre Dysmenorrhoe tritt später auf und ist in der Regel auf eine gynäkologische Erkrankung zurückzuführen. Bei vielen Frauen ist beispielsweise Endometriose der Grund. Treten also plötzlich Schmerzen auf, die Sie aus vorherigen Zyklen nicht kennen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.

 

Bettina Bichsel, Redakteurin Blog - Kneipp Premium Class: Wenn der Schmerz zum monatlichen Begleiter wird

Bettina Bichsel schreibt und bloggt rund um Medizinisches, Gesundes und Kneipp-Spezifisches. Daneben arbeitet die diplomierte Journalistin als Texterin, Kommunikationsexpertin und Coach.